Unsere Erfahrung mit dem Spiellabor

Anfang April sind wir eingetaucht in eine etwas andere Welt. Wir waren Teil eines Planspiels an der Zeppelin Universität in Friedrichshafen zum Thema „Quartier Geld Simulation“.
Bei einem Planspiel wird versucht spielerisch, ein bestimmter Ablauf des echten Lebens (oder wie es sein könnte) zu simulieren, um ihn erleb- u. begreifbar zu machen.

Die Ziele dieser Simulation waren:

Einen Einblick in die demokratische Steuerung von lokaler Wirtschaft erhalten.

Einen Einblick in eine komplementäre Währung erhalten und Geld besser verstehen können.

Die Wirkung von Geld in und auf Gemeinschaft reflektieren.

Im Spiel sollen die Teilnehmenden

Beteiligung für alle erreichen und die Aufgaben der Gemeinschaft ausführen

möglichst viele vorhandene Bedürfnisse und Fähigkeiten erfüllen

Lösungen und Regelungen für auftretende Probleme erarbeiten

eine stabile Situation für das Gesamtsystem erreichen

Gemeinsam mit ca. 15 anderen Mitstreitern (Studenten und themeninteressierte Externe) begaben wir uns also auf Entdeckungsreise. Wir waren Mieter in einem Quartier, in dem es eine eigene Quartierswährung gab. Wir mussten zuerst mal unsere Talente und Fähigkeiten kennenlernen und sie dann auf dem sogenannten "Marktplatz" anbieten bzw. konnten wir uns dort auch mit den Angeboten von anderen Teilnehmern eindecken. Innerhalb des Quartiers gab es auch einen Bio-Laden, ein Blumengeschäft, ein Café und eine neu gegründete Pizzeria, in welchen mit dem Quartiergeld gewirtschaftet wurde.

Als Herausforderung haben wir die regelmäßigen Treffen der Quartiersverwaltung (alle Bewohner) erlebt. In einem Quartier mit so unterschiedlichen Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen ist es alles andere als einfach zu guten und zufriedenstellenden Ergebnissen zu kommen. Ein Wohnen in einem System, wie dieses ist eine wunderbare Zukunftsidee, fordert allerdings eine sehr hohe Sozialkompetenz. Spannend war zu sehen, wie die Jugendlichen zu diesen Themen stehen, was ihre bisherigen Erfahrungen sind und wie interessiert sie an solchen Projekten sind.

Mal sehen, was sich für die Zukunft entwickelt und wie wir eine solche oder ähnliche Veranstaltung ebenfalls mit Schülern/ Studenten oder auch interessierten Erwachsenen durchführen können.

Auf alle Fälle eine tolle Idee, um begreifen zu können, wie eine Wirtschaft im Kleinen aussehen könnte, die den Anforderungen von Nachhaltigkeit, Gerechtigkeit und Demokratie besser entspricht, als das heutige globaisierte Wirtschaftsmodell.

Hintergrund

Die Quartier-Geld-Simulation ist im Anschluss an ein Forschungsprojekt der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) entstanden. Das Ziel war, ein überzeugendes Konzept für eine Quartierwährung auf einem Neubaugelände der Baugenossenschaft "mehr als wohnen" in Zürich zu entwicklen. Anschließend ging es darum, das Konzept durch eine Simulation auszutesten und für Bewohnende erfahrbar zu machen.

Erlebbar gemacht wird dieses Planspiel aktuell über den Verein FleXibles,  www.flexonomix.games

 

Spiellabor

Spielend erleben und erfahren, wie eine Wirtschaft im Kleinen aussehen könnte, die den Anforderungen von Nachhaltigkeit, Gerechtigkeit und Demokratie besser entspricht, als das heutige globalisierte Wirtschaftsmodell.

Anfang April werden einige von uns nach Friedrichshafen fahren und am Planspiellabor von Flexonomix teilnehmen.

Flexonomix® ist der Name für die Simulationen und Planspiele des Vereins FleXibles. Die Spiele werden mittels wissenschaftlicher Methoden für den Einsatz in Schulen und Bildungseinrichtungen oder bei Bürgerinitiativen und Zukunftswerkstätten entwickelt.

FleXibles ist ein Schweizer Verein, der 1992 von vorausschauenden Pionierinnen und Pionieren gegründet wurde, um nachhaltige Arbeits- und Wirtschaftsformen zu entwickeln und zu fördern. FleXibles ist Mitglied des Planspieverbandes SAGSAGA (Swiss Austrian German Simulation And Gaming Association).

Wir werden euch an dieser Stelle von unseren Erfahrungen berichten.

Kategorie: 

  • Medienbericht